Überstunden leisten und ausgleichen

Wann müssen Überstunden geleistet werden?

Wenn im Arbeitsvertrag nichts zu Überstunden vereinbart ist, muss der Arbeitnehmer auch keine Überstunden leisten. Eine Ausnahme gilt im Fall einer echten Katastrophe. Das ist aber nicht etwa die drohende Insolvenz, sondern ein Feuer im Bürogebäude oder eine Überschwemmung.
In vielen Arbeitsverträgen findet man eine Überstunden-Pauschalklausel. Ob sie gilt, hängt von den konkreten Umständen des Einzelfalles ab. Liegt etwa ein sehr hohes Bruttogehalt vor, so sind notwendige Überstunden damit abgegolten. Niedrigverdienern hingegen müssen Firmen die Mehrarbeit bezahlen, etwa einem Lagerarbeiter.

Was sind Überstunden?

Überstunden sind alle Arbeitsstunden, die über das hinausgehen, was im Arbeitsvertrag vereinbart ist und vom Vorgesetzten angeordnet wurde.

Arbeitszeitgesetz

Das Arbeitszeitgesetz regelt die Obergrenze für die Überstunden. Danach darf die tägliche Arbeitszeit 8 Stunden nicht überschreiten. Ausnahmsweise dürfen es 10 Stunden sein, wenn es innerhalb von sechs Monaten durchschnittlich bei acht Stunden pro Tag bleibt. Zudem gilt eine Ruhezeit von 11 Stunden zwischen Arbeitsende und dem nächsten Arbeitsbeginn.

Arbeitnehmer hat Beweislast

Wenn Überstunden nicht automatisch erfasst werden, sollte jeder Arbeitnehmer selbst aufschreiben, wie viele Überstunden er gemacht hat. Zudem sollte er vermerken, warum diese Mehrarbeit erforderlich war. Der Arbeitnehmer muss im Streitfall beweisen, dass er die Zeit geleistet hat.

Überstunden zeitnah ausgleichen

Wenn Überstunden zeitnah durch Freizeit ausgeglichen werden, so gibt es meist keine Notwendigkeit, etwas zu unternehmen. Wenn allerdings kein Ausgleich erfolgt, sollte man den Arbeitgeber oder Betriebsrat ansprechen.

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