Im Bundestagsausschuss für Arbeit und Soziales fand am 5. Mai 2014 eine Sachverständigenanhörung zur abschlagsfreien Rente mit 63 Jahren statt. Die Mehrheit der Sachverständigen sah lediglich ein geringes Risiko einer Frühverrentungswelle durch die geplante Rente ab 63.
Diskutiert wurde im Ausschuss nicht allein über das Rentenpaket der Bundesregierung, sondern auch Anträge der Fraktion Die Linke zur Mütterrente, Erwerbsminderungsrente und Altersarmut.
Die Linke will unter anderem eine völlige Gleichstellung von Kindererziehungszeiten bei der Mütterrente und eine Anhebung des gesetzlichen Rentenniveaus.
Der Vertreter der Bundesagentur für Arbeit (BA) erklärte in der Anhörung, dass es weder eindeutige Hinweise für oder gegen eine Frühverrentungswelle gäbe. Das Risiko einer missbräuchlichen Ausnutzung der Rente mit 63 sei eher gering. Eine vorsätzlich herbeigeführte Arbeitslosigkeit mit 61 Jahren würde für den Arbeitnehmer erhebliche finanzielle Einbußen mit sich bringen. Für die Arbeitgeber wäre der Verlust von erfahrenen, langjährig Beschäftigten nicht attraktiv.
Auch der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) vertrat die Auffassung, dass es keine Vielzahl von Frühverrentungen geben werde, da es sich die meisten Arbeitnehmer nicht erlauben könnten, während einer Arbeitslosigkeit zwei Jahre von nur 60 Prozent ihres vorigen Einkommens zu leben. Der DGB vertrat die Auffassung, dass die Festlegung eines Stichtags, bis zu dem Zeiten der Arbeitslosigkeit für die erforderlichen 45 Jahre Wartezeit berücksichtigt werden, nicht verfassungskonform sei und die jüngere Generation benachteiligen würde.
Der Vorsitzende des Sozialbeirats der Bundesregierung erklärte, dass seiner Meinung nach die Wirkung der Rente mit 63 stark von der allgemeinen Arbeitsmarktlage abhängig sei. Wenn man davon ausginge, dass die Prognosen zum drohenden Fachkräftemangel zuträfen, käme es eher zu einer stärkeren Erwerbstätigkeit Älterer anstelle zu einer Frühverrentungswelle. Aus diesem Grunde sei das Rentenpaket auch nicht als Abkehr von der Rente mit 67 zu interpretieren. Erforderlich sei aber, sich um die die Erwerbstätigkeit Älterer verstärkt zu bemühen, etwa durch die Förderung entsprechender betrieblicher Angebote.
Ein anderer wissenschaftlicher Sachverständiger vertrat hingegen die Auffassung, dass man einem Missbrauch der Rente mit 63 am wirkungsvollsten mit einer Stichtagsregelung entgegentreten könne. Er betonte es gäbe keine Notwendigkeit für die Rente mit 63. Diese sei ein ungerechtfertigtes Privileg und widerspräche den Prinzipien der Rentenversicherung. Gleiches gab auch die Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) von sich. Die Rente mit 63 böte für jene Fehlanreize, die bis zum Erreichen der Regelaltersgrenze arbeiten könnten. Es sei aus diesem Grunde nicht richtig, Zeiten der Arbeitslosigkeit auf die Wartezeit anzurechnen.
Die Mehrheit der Sachverständigen zeigte Übereinkunft darin, dass das Rentenpaket langfristig zu einer klaren Leistungsminderung in der Rentenversicherung führen würde, weil das Rentenniveau stärker sinke als bisher angenommen.
Was soll das ganze Gezedere, ich bin 60 und habe meine 45 Jahre ohne Ausfall absolviert. Der Veschleiß macht sich bemerkbar, man ist öfter krank, und darüber soll sich ein Arbeitgeber auch noch freuen, wo doch viele junge Arbeitskräfte vor der Tür stehen und um Anstellung betteln.Es wird immer nur auf die Alten gesetzt, die sollen sollen die Wirtschaft vorantreiben bis sie krank werden oder tot umfallen. Lagfristig gesehen sollte man sich lieber auf den Nachwuchs konzentrieren, in Form von Ausbildung und beruflicher Förderungen, dann gibt es auch wieder mehr Fachkräfte im Land.Außerdem wird nicht jeder das Angebot der füheren Rente in Anspruch nehmen, denn es gibt Ältere die wegen eines guten Einkommens an ihrem Job hängen und versuchen es bis zum Ende durchzuziehen. Der „Normalo“ aber hat immer durchschnittlich verdient, sich sein ganzes Arbeitsleben abgerackert, und die Gesundheit hat bei den meisten auch drunter gelitten.
Also baut auf die „Jungen“ und diskutiert nicht über Rente bis 67 und mehr.