Poststreik wirkt sich auch auf Hartz 4 Empfänger aus

Verspätete Jobcenter-Schecks sorgen für Zahlungsprobleme bei Hartz 4 Empfängern

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Poststreik – kein Spass für Hartz 4 Behieher.

Nicht nur Privatpersonen und Firmen sind vom aktuellen Streik der Post betroffen – auch Hartz 4 Empfänger haben mit Problemen zu rechnen, die die teilweise stark verspätete Ankunft ihrer Briefe mit sich bringt. So geht es beispielsweise derzeit mehreren Hundert Hartz 4 Empfängern in Mecklenburg-Vorpommern: Sie haben kein Bankkonto und erhalten ihre Hartz 4 Bezüge deswegen in Form von Schecks vom Jobcenter. Diese erhalten sie normalerweise auf dem Postweg, welcher momentan keinen zuverlässigen Zustellungsweg darstellt. Nun beginnt in dieser Woche ein neuer Monat, der regelmäßige Zahlungen, wie Miete oder Telefonrechnungen mit sich bringt. Da jedoch auch zum Monatswechsel in vielen Regionen mit starken Verzögerungen oder Ausfällen bei der Auslieferung der Post zu rechnen ist, fehlt den betroffenen Hartz 4 Empfängern der Scheck vom Jobcenter und somit das nötige Geld zum Monatsbeginn.

Jobcenter versprechen unbürokratische Hilfe für Hartz 4 Empfänger

Die Jobcenter sind sich der Problematik seit einiger Zeit bewusst. Damit Betroffene nicht in Bedrängnis geraten, versprechen die Jobcenter, ihnen unbürokratisch zur Seite zu stehen und sicherzustellen, dass jeder seinen Lebensunterhalt trotz Poststreik bestreiten kann. Das Jobcenter wird dafür jedem, der Probleme bei der Zustellung seines Schecks habe, ein Darlehen auszahlen. Hagen Liedtke vom Jobcenter Ludwigslust-Parchim erklärt gegenüber dem NDR, dass die Sozialleistungen deswegen allerdings nicht doppelt ausgezahlt würden. So wird ein Scheck, sobald er schließlich zugestellt ist, auf das gegebene Darlehen angerechnet.
Für den kommenden Donnerstag rechnen die Jobcenter aufgrund der aktuellen Problematik mit zahlreichen zusätzlichen Besuchern. Lange Wartezeiten sind also zu erwarten.

Verlängerungsanträge können ebenfalls vom Poststreik betroffen sein

Auch bei Verlängerungsanträgen für Hartz 4 Hilfen können Probleme auftreten. Hartz 4 Bezieher, die einen Verlängerungsantrag per Post an das Jobcenter geschickt haben, sollten dementsprechend prüfen, ob der Antrag tatsächlich beim Jobcenter eingetroffen ist. Ob ab dem 01. Juli tatsächlich mit weiterer Unterstützung zu rechnen ist, lässt sich anders nicht mit Sicherheit klären. Auch bei derartigen Problemen mit Verlängerungsanträgen versprechen die Jobcenter unbürokratische Hilfe für Betroffene.

5 Gedanken zu „Poststreik wirkt sich auch auf Hartz 4 Empfänger aus“

  1. Geht mir genauso, nur ich habe hin und zurück zum Jobcenter 35km.
    Ca. 14€ Fahrtkosten, das kriegt man auch nicht mehr und Geld habe ich auch keines bekommen. Hätte auch noch 2 Bewerbungsgespräche die ich ohne Geld aber nicht einhalten kann. Können wir nur hoffen das die Rechnungen und Mahnungen auch verspätet ankommen. :-(((

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  2. Hallo mir wurde nach meinem verlängerungsantrag nach aussagen des Arge mitarbeiters Der Bewilligung bescheid nicht zugestellt werden.
    Weil es keine zustellung stadtgefunden hat Hatte ich 30.06 kein geld auf konto. Da bin ich zur Arge habe nach den gründen gefragt. Er anwortete mir keine zustellung kein geld. Heute haben wir den 2.habe immer noch kein geld auf Konto ist das rechtens was da stadtfindet,

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  3. Also in Berlin geht das nicht so. Ich war heute beim JobCenter und bat um Vordchuss oder Darlehen, da ich auch keine Leistung für Juni erhalten habe. Mir wurde nur gesagt, das Geld für die zwei Monate ist raus und ich solle mich gedulden. Darauf errinerte ich den Sachbearbeiter, das die Post streikt und ich seit 3 Wo keine Post erhalten habe, er aber sagte mir dafür kann das JobCenter nichts. Nach dem ich ihn gesagt habe, das mich das in eine Notlage bringt, gab er mir einen Termin in 10 Tagen und ein Formular in dem ich erklären soll warum ich in diese Notlage geraten bin :-)))
    Soviel zur unbürokratischen Hilfe :-/

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    • Jau, mal wieder ein Kompetenzbolzen, der sich vor „Kundenfreundlichkeit“ überschlägt. Wenn diese Leute für ihren Mist, den sie da verzapfen die Gerichtskosten mal selber tragen müssten, wäre schonmal ein Schritt in die richtige Richtung gemacht.

      Das Jobcenter ist verpflichtet dem Kunden das Geld eines bewilligten Antrags pünktlich zu jedem erstem eines Monats zur Verfügung zu stellen, wie sie das anstellen ist deren Problem.

      Der Streik läuft seit Wochen, es war abzusehen, und dennoch hat man sich nicht um eine Ersatzlösung gekümmert, es ist keine höhere Gewalt, sondern ein Versäumnis der Jobcenter, bzw. der Agentur für Arbeit, daher kommen die Schecks ja!

      Allerdings nutzt einem hungerendem alles Recht der Welt nichts, wenn er in drei Monaten von einem Gericht bestätigt bekommt, das er im Recht ist/war, dadurch hat er heute und morgen nämlich immer noch nichts auf dem Teller.

      Und unsere Volksvertreter sind derzeit mit der Eurorettung und der weiteren Entmündigung des Individuums beim Sterben vollbeschäftigt!
      Weil Leute in Notlagen bringen und es auf die bösen Postler zu schieben ist ethisch vertretbar, notleidende Menschen mit Sterbewunsch sind aber ein „no-go“!

      *Ironie an* Also seht zu wie ihr klarkommt, wie immer. *Ironie aus*

      Nutzt euch vor eurem leeren Kühlschrank zwar auch alles nix, aber ich wollts mal gesagt haben.

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