Werbung für das Elterngeld

Großer PR Aufwand für das Elterngeld. Das Bundesfamilienministerum hat sich die Bekanntmachung des Eltergeldes einiges kosten lassen. Die Art und Weise, in der dies geschehen ist, ist nun umstritten.

Das Bundesfamilienministerium hat zwei PR-Agenturen beauftragt, Medienberichte zu produzieren und diese in Zeitungen und Radiosendungen platzieren zu lassen. So bereichtetete das ARD-Politikmagazins „Report Mainz“ am Montag, den 03.09.07, dass das Ministerium als Teil der Elterngeld-Kampagne drei Millionen Euro für Werbung und Public Relations (PR) ausgegeben habe.

Nach Angaben des Ministeriums sind in dieser Summe Anzeigen, Plakate und die Produktion der Radiobeiträge enthalten gewesen. Zusätzlich seien 780.000 Euro für „Infopakete“ ausgegeben worden; dies erklärte ein Sprecher des Ministeriums am Dienstag der Nachrichtenagentur epd.

Die Hörfunkberichte seien von der Radio-PR-Agentur mit Kommentartext, Original-Tönen von Betroffenen und einem Statement der Ministerin produziert worden, so „Report Mainz“. Nach Angaben der Agentur seien diese Beiträge über 300 Mal ausgestrahlt worden. 55 Millionen Hörer seien dadurch erreicht worden.

Für die Presse habe eine Agentur ausgearbeitete PR-Texte Zeitungsredaktionen zum Abdruck angeboten. Von der Überschrift über das Layout bis hin zum Bild seien die Berichte in der Agentur vorbereitet worden. Nach Nachforschungen von „Report Mainz“ sind einige Texte eins zu eins im redaktionellen Teil verschiedener kleiner Lokalzeitungen und auch in Wochenblättern abgedruckt worden.

Die Frage ist, ob dadurch die Leser getäuscht worden sind.

Sie läßt sich unterschiedlich beantworten. Den Redaktionen jedenfalls sei bekannt gewesen, so die Agentur, dass das Ministerium der Absender der angebotenen Infotexte sei. Es liege ganz in deren Verantwortung, die Texte nicht zu verwenden, sie zu drucken oder aber auch mit einem kritischen Kommentar zu versehen. Dem Bundesfamilienministerium sei es bei dieser PR-Aktion darum gegangen, in kurzer Zeit möglichst vielen Menschen das zum 1. Januar eingeführte Elterngeld bekannt zu machen.

Der Deutsche Journalisten-Verband sieht beantwortet diese Frage vielleicht etwas anders. Er wies auf die Verantwortung der Redaktionen hin. „Journalisten, die PR-Beiträge ungeprüft in ihrem Programm ausstrahlen oder in ihren Zeitungen veröffentlichen, verstoßen gegen grundlegende Prinzipien unseres Berufsstandes und setzen die Glaubwürdigkeit ihres Mediums aufs Spiel“, sagte der Bundesvorsitzende.

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