Familienreport: Elterngeld hilft der Wirtschaft

Das Bundesfamilienministerium stellte den „Familienreport 2009“ vor. Hervorgehoben wird als positive Entwicklungen die steigende Geburtenzahl und die sinkende Zahl der Scheidungen.

Im Einzelnen: Im Jahr 2007 sind 12.000 Kinder mehr zur Welt gekommen als im Jahr 2006. Bis September 2008 wurden 3400 Kinder mehr geboren als im gleichen Zeitraum 2007. Nach einer Schätzung des Statistische Bundesamts beträgt die Geburtenzahl 2008 etwa 690.000. Im Jahr 2007 betrug die Zahl der Geburten 684.862.

Die Zahlen vermitteln einen Anstieg der Geburtenrate im Zeitraum von 2006 auf 2007 von 1,33 auf 1,37 pro Frau. Erstmals seit 2004 ist damit wieder ein Anstieg zu verzeichnen. Besonders angestiegen sind die Geburten von 2006 auf 2007 in der Altersgruppe von 27 bis 45 Jahren, insbesondere in der Gruppe von 33 bis 37 Jahren.

Hintergrund sei auch ein zunehmender Kinderwunsch der Männer gewesen. Aktuell wünschen sich neun von zehn kinderlosen Männern ein Kind und wollen sich Zeit für die Kindererziehung nehmen. Die idealen Kinderzahl betrug im Jahr 2001 für Männer durchschnittlich noch 1,7 Kinder, im Jahr 2006 hingegen schon 2,2.

Auch die Zahl der Scheidungen ist seit 2005 auf dem Rückmarsch, gleichfalls aber auch die Zahl der Eheschließungen, wenn auch in den letzten beiden Jahren nur gering.

Der Familienreport darf nicht an dem Hartz IV Problem vorbeigehen. Etwa 40 Prozent der alleinerziehenden Eltern in Deutschland beziehen Hartz IV Leistungen. Das sind ca 660.000 Mütter oder Väter mit rund einer Million Kindern.
Das Familienministerium sieht hier einen Handlungsbedarf. Der Anteil der Alleinerziehenden gehe zwar zurück, nichtsdestotrotz seien flexiblere Kinderbetreuung und spezielle soziale Netze erforderlich. Zur Zeit hat jede fünfte Familie nur eine Erziehungsperson.

Gerade das Elterngeld sei eine Entlasung der Eltern, erklärte in diesem Zusammenhang ein renomierter Familienforscher. Im Elterngeld könnte der Grund liegen, dass sich mehr Frauen zwischen 30 und 40 Jahren für ein Kind entscheiden.

Die Familienministerien will ie Leistungen für die Familien in der Krise weiter ausbauen, denn eine solide Familienpolitik sei „Voraussetzung für Wachstum und Wohlstand und für die Frage, wie wir aus der Krise herauskommen“.
Einer Kölner Wirtschaftsinstitut hatte errechnet, dass ein solide Familienpolitik das Wachstum um 0,5 Prozentpunkte pro Jahr anheben kann. Schon dadurch, das Beruf und Familie sich besser vereinbaren lassen, könnten, so das Familienministerium, jährlich fiskalische Effekte von bis zu 70 Milliarden Euro umgesetzt werden.

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