Reallöhne sinken
Keine guten Nachrichten für die Arbeitnehmer in Deutschland. Die Reallöhne sind nach neusten Berechnungen des Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) in den vergangenen Jahren gesunken, und zwar auf breiter Front. Nicht nur Geringverdiener mussten danach bei den realen Netto-Stundenlöhnen Einbußen hinnehmen, sondern auch Beschäftigte mit mittlerem und überdurchschnittlichem Einkommen. Die Reallöhne pro Stunde lanken zwischen 2005 und 2010 in nahezu allen Einkommensbereichen um 1,3 bis 2,2 Prozent. Lediglich in der höchsten von zehn Gehaltsgruppen blieben die Verdienste nahezu unverändert.
Hinweis: Reallohn ist der nach Kaufkraft bewertete Lohn.
Arbeitnehmer unzufriedener
Selbstverständlich ist, dass kein Arbeitnehmer mit dem Sinken der Reallöhne zufrieden sein kann. Aber auch die allgemeine Arbeitszufriedenheit der deutschen Arbeitnehmer mit ihrer Arbeit und ihrem Arbeitsplatz ist gesunken. Die Uni Duisburg-Essen (UDE) hat dies in einer Studie herausgearbeitet. So bewerteten im Jahr 2009 die Arbeitnehmer ihre Arbeitszufriedenheit durchschnittlich mit 6,8 Punkten auf einer Skale von null bis 10 (wobei 10 der beste Wert ist). 1984 lag der Wert noch bei 7,6 Prozent.
Das Institut der Deutschen Wirtschaft (IW) urteilt jedoch anders. Die im Jahr 2008 vergebenen knapp 7 Punkte sprächen für eine überwiegende Zufriedenheit der Arbeitnehmer. Das IW ist ein arbeitgebernahes Institut.
Beide Auswertungen beziehen sich auf Daten des jährlich vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung erhobenen Sozioökonomischen Panels.