
Wir knüpfen in diesem Artikel an den Kinderzuschlag an. Dabei handelt es sich um eine Sozialleistung des Staates, die verhindern soll, dass Familien mit geringen Einkommen Hartz 4 beantragen müssen. Das bedeutet, dass der Kinderzuschlag an diejenigen Familien gezahlt wird, die ohne diese Leistung einen Hartz 4 Antrag stellen müssten.
Wird also der Kinderzuschlag erhöht, kann das bedeuten, dass Familien mit kleinen Einkommen, die bereits Hartz 4 Leistungen erhalten, nicht mehr darauf angewiesen sind.
Im letzten Jahr ist die Zahl der Eltern, die für ihre Kinder einen Kinderzuschlag erhielten, auf ca. 168.000 gestiegen. Ein Jahr zuvor betrug sie noch 152.000. Diese Zahlen nannte jetzt die Bundesagentur für Arbeit (BA).
Was sagen diese Zahlen zum Kinderzuschlag nun aus?
Zunächst einmal sagen uns die Zahlen, dass an zusätzlich 16.000 Familien der Kinderzuschlag gezahlt wird. Sie sagen jedoch nicht, 16.000 Familien mit Kindern zusätzlich Hartz 4 Bedürftigkeit erlangt haben. Das deshalb nicht, weil in der Mitte des letzten Jahres Jahr der Kinderzuschlag zum ersten Mal nach seiner Einführung vor 12 Jahren von 140 auf 160 Euro monatlich für jedes Kind angehoben wurde. Diese Erhöhung hat bewirkt, dass sich die Zahl der Berechtigten erhöhte.
Auch für das gegenwärtige Jahr ist ein Anstieg zu erwarten: Am 1. Januar 2017 hat sich der Kinderzuschlag erneut um zehn Euro auf nunmehr 170 Euro erhöht.
Folgende Schlussfolgerung ist nicht hergeholt, dass nämlich die allermeisten der im vergangenen Jahr hinzu gekommen Anspruchsberechtigten des Kinderzuschlags zuvor Hartz IV bezogen haben.
Aus diesem Zusammenhang lässt sich auch erkennen, aus welchem Grund die Zahl der Empfänger des Kinderzuschlags nach dem Höchststand im Jahr 2010 (damals 214.000 Berechtigte) bis 2016 zurückgegangen war. Eben weil sich der Kinderzuschlag nie erhöhte, wohl aber der Hartz 4 Satz und als vor allem die Wohnkosten, konnten immer weniger Familien sich oberhalb der Grenze zur Hartz-IV-Bedürftigkeit ansiedeln; sie waren auf Hartz 4 angewiesen.
Kinderarmut weiterhin vorhanden
Die Kinderarmut in Deutschland ist immer noch hoch und hinterlässt gravierende Langzeitfolgen bei den Kindern.
Aus dem letzten Armutsbericht der Bundesregierung lässt sich entnehmen: absolute Armut betrifft 4,7 Prozent der unter 18-Jährigen. Das sind 600.000 Kinder. Von relativer Armut sind bis zu 2,7 Millionen Kinder betroffen. Sie leben in Haushalten mit weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens. Die relative Kinderarmut ist in den vergangenen Jahren gestiegen. Besonders betroffen hiervon sind nach wie vor Kinder von Alleinerziehenden.
Positiv ist etwas anderes. Es ist immer noch sehr traurig, dass es bei uns Deutschland überhaupt Kinderarmut gibt.
Dann ist das doch positiv.