Im Sommer 2008 war ca. jeder zehnte in Deutschland lebende Jugendliche von Hartz IV Leistungen abhängig. Der DGB, der Deutschen Gewerkschaftsbund, hat eine Studie vorgelegt. Quintessenz der Untersuchung ist, dass die Problematik weniger die Arbeitslosigkeit sei, sondern ein zu geringer Verdienst.
Zwar ist die Jugendarbeitslosigkeit in Deutschland gesunken, denn sin über 900.000 Jugendliche zwischen 15 und 24 Jahren auf staatliche Hartz IV Unterstützung angewiesen.
Werden die etwa 300.000 Jugendlichen hinzuaddiert, welche im Arbeitslosengeld I Bezug stehen oder welche an Fördermaßnahmen teilnehmen, so erhöht sich die Zahla der hilfebedürftigen oder förderbedürftigen Jugendlichen auf ca. 1,2 Millionen.
Zum Vergleich: Ca. 3,4 Millionen Jugendliche unter 25 Jahren stehen in einem sozialversicherungspflichtigen Arbeitsverhältnis. Bringt man diese Zahlen in Relation, so entfallen auf auf drei erwerbstätige Jugendliche ein Jugendlicher, der eine Hartz IV Grundsicherung bekomme.
Der Autor der DGB Studie bedauert, dass die Hilfsbedürftigkeit heranwachsender Jugendlicher, die im Hinterhof der Wohlstandsgesellschaft aufwachsen, bisher äußerst selten in das Licht der Öffentlichkeit gerückt werde.
Besonders augenfallend in der Statistik sei die verhältnismäßig geringe Zahl der Arbeitslosen unter den jugendlichen Hilfsbedürftigen. Nur knapp 20 Prozent von ihnen hatte Mitte 2008 keinen Arbeitsplatz. Die meisten Jugendlichen brauchen staatliche Hilfe, weil sie selbst oder die Eltern zu wenig verdienten, um davon ihren Unterhalt sicher stellen zu können.
Vergleicht man mit dem Jahr 2007, so sind die Zahlen der Jugendarmut um 7,4 Prozent gefallen, die der Kinderarmut um 3,1 Prozent. Ein sozialer Brennpunkt ist Berlin und sind die alten Bundesländer. In Berlin ist das Armutsrisiko der Jugendlichen zwischen 15 und 25 Jahren besonders hoch: fast 22 Prozent von ihnen bezogen Hartz IV. In Sachsen Anhalt waren es 19,1 Prozent und Mecklenburg-Vorpommern 18 Prozent.
Blickt man auf den gesamten Osten Deutschlands, so sind dort etwa 16 Prozent auf Hartz IV Leistungen angewiesen.
Die geringste Armutsquote der Jugendlichen wies Bayern mit 4,2 Prozent auf.