Gesine Schwan, die von der SPD aufgestellte Kanditatin für das Amt des Bundespräsidenten, forderte im tagesschau-chat eine dringende Erhöhung der Hartz-IV-Kindersätze. Insbesondere würden Alleinerziehende mit dem Hartz IV Regelsatz nicht auskommen können – gerade auch vor dem Hintergrund der aktuellen Wirtschaftskrise.
Das allein reiche jedoch nicht. Durch öffentliche Unterstützung von Kinderbetreuung, Bildung und Erziehung müssten die alleinerziehenden Väter und Mütter die Möglichkeit erhalten, in den Arbeitsmarkt wieder eingegliedert zu werden.
Hintergrund: nach einer aktuellen Studie des Institus für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) haben kinderlose Erwachsene und Ehepaare innerhalb der Gruppe der Hartz IV Leistungsbezieher am ehesten die Chance, wieder berufstätig zu werden.
So erklärte Gesine Schwan wörtlich: „Durch die Krise auf den Finanzmärkten droht die Armut, die insbesondere Kinderarmut ist, noch größer zu werden“.
Frau Schwan bemängelte auch die die Hartz-IV-Refompolitik, die Kooperationsbereitschaft Politker, die hieran mitwirken würden, müsse verbessert werden.
Hintergrund ist wieder die Studie des IAB: Die Hälfte aller Hartz-IV-Empfänger schafft es nicht, aus der Arbeitslosigkeit herauszukommen. Zudem ist die Hälfte der Alleinerziehenden drei Jahre nach Leistungsbeginn noch immer oder nach einer Unterbrechung bereits wieder auf Hartz IV Leistungen angewiesen. Bei Paaren ohne Kind sind es lediglich ein Drittel.
Die SPD fordert unterstützend einen Rechtsanspruch auf eine ganztägige Kinderbetreuung mindestens bis zum zehnten Lebensjahr. Dies würde insbesondere den Alleinerziehenden helfen.
Hartz IV aktuell: Im Februar 2009 bezogen Ca. 6,7 Millionen Menschen erhielten im Februar 2009 Hartz IV Leistungen!
Weitere Infos: Hartz IV als Massenphänomen