Hallo,
vorab - ich möchte hier niemanden anprangern oder sonstiges sondern einfach nur mal niederschreiben wie es mir bei meinem ALG2 "Termin" ging und wie es sich anfühlte.
Nachdem ich mich Arbeitslos/suchend meldete (war die letzten Jahre Vollzeit beschäftigt) wurde mir mitgeteilt das ich ergänzend ALG2 beantragen könnte. Also bin ich hoch in die nächste Etage zum Jobcenter. Die nette Dame die mich empfing schien zu wissen was sie macht, nahm meine Daten auf und verwies mich entsprechend zu ihrer Kollegin zwecks Bedürftigkeitsprüfung.
Nun diese Dame schien ,sorry, recht angepisst zu sein war sehr patzig und hielt es nichtmal für nötig micht entsprechend zu begrüßen als ich ihr nach betreten des Raumes die Hand reichte und mich vorstellte. Nun ratterte sie ihr Pflichtprogramm völlig trocken runter und ging garnicht auf Fragen ein mit der Begründung das sie nur den Antrag aufnimmt und ich dann innerhalb von drei Werktagen bei meiner zuständigen Nebenstelle des JC zu melden habe.
Als ich dann pflichtgemäß bei der zuständigen Nebenstelle (dort steht überall ARGE,sogar auf den Schriftstücken ...was denn nun ARGE oder JC???) meldete hatte ich Glück das ich direkt dran kam bei der entsprechenden Bearbeiterin. Wieder das gleiche Spiel, total trocken,unfreundlich. Als ich ihr dann einen Berg an Papierkram einreichte - wie verlangt alles in Kopie - war sie noch unfreundlicher weil sie nun noch ALLE Orginale wollte diese ich natürlich nicht dabei hatte da ich ja nur Kopien einreichen sollte. Also füllte sie einen laaaaangen Zettel aus mit den noch fehlenden Unterlagen den ich am Tag X einreichen solle.
Anschließend ging ich noch flott zur Wohngestelle um über die neue Sachlage zu berichten (Kündigung etc...) dieser war sehr sehr freundlich, rechnete sogar flott mein Wohngeld durch etc .... und wir kamen zu dem Entschluss das ALG2 nun nicht nötig ist bzw garkein Anspruch bestehe.
Einige Tage Später reichte ich nun einen Dreizeiler ein das ich meinen ALG2 Antrag zurückziehe und gerne meine Unterlagen wieder hätte. Da erlebte ich zum ersten mal eine richtig glückliche,freundliche & zuvorkommende Frau hinter ihrem Schreibtisch - sie suchte sofort meine Akte raus - Hammer was für ein Berg^^ - und fügte diesen Dreizeiler direkt bei und sagte: Vielen dank!!! Sie haben mir den Tag gerettet!!!
Tja heute war mein Termin für die Antragsabgabe ALG1, direkt danach ein Termin beim Arbeitsvermittler des Jobcenters - dieser war aber nun nicht mehr für mich Zuständig da ich ja meinen Antrag zurück zog - dennoch ging ich hin (wusste ja nicht ob er noch zuständig ist oder nicht) er wusste noch garnix von der neuen Sachlage. Dieser nette Mann begrüßte mich sogar (WOW!!!!) recht freundlich und beantwortete sogar meine Fragen obwohl er eigentlich nicht mehr zuständig ist.
Mein persönliches Fazit aus der Sache:
ALG2 ansich mag hilfreich sein, dennoch fühlte ich mich wie der letzte - sorry - Arsch. Man wird behandelt wie ein Verbrecher, muss sich - wörtlich genommen - komplett ausziehen und bekommt wie ein Mastschwein eine Nummer auf die Stirn gedrückt.
- Ist es üblich das man sogut wie garnicht über Alternativen (zb Wohngeld,Kinderzuschlag etc) beraten wird?
- Warum wird ein wenig Freundlichkeit einfach außen vor gelassen?
- Ist man kein Mensch bzw Mitglied der Gesellschaft wenn man ohne eigenverschulden in die eventuelle Lage kommt ALG2 zu beantragen?
Ein wenig Menschlichkeit,Freundlichkeit eventuell sogar Einfühlungsvermögen empfinde ich als selbstverständlich! Egal ob ich VOR oder HINTER dem Schreibtisch sitze und egal WER mir gegenüber sitzt oder steht.
So ihr lieben, das war MEIN Bericht ob es überall so ist und ob es andere auch so empfinden oder empfunden haben weiß ich nicht.