Bürgergeld Miete –  wie viel zahlt das Jobcenter? 345 Euro? 781 Euro?

Neben dem Regelsatz zahlt das Jobcenter auch die Miete, also die Unterkunftskosten. Aber inwieweit wird die Miete durch die Jobcenter übernommen? Pauschal lässt sich lediglich sagen: Das Jobcenter übernimmt die Miete komplett, wenn sie angemessen ist. Wie viel Euro eine angemessene Miete betragen darf, ist von Gemeinde zu Gemeinde unterschiedlich geregelt. Das Jobcenter Leipzig hält etwa eine Miete für einen Person in Höhe von 345 Euro für angemessen, das Jobcenter Münschen hingegen eine Miete in Höhe von 781 Euro.

Nachfolgend haben wir die Angemessenheitsgrenze für Mieten einiger wichtiger Großstädte Deutschlands zusammengestellt.

Jobcenter zahlt Miete inklusive Nebenkosten

Wer Bürgergeld bezieht – wie schon kurz angerissen – erhält nicht nur Monat für Monat den sogenannten Bürgergeld Regelsatz auf sein Girokonto ausgezahlt. Das örtlich zuständige Jobcenter überweist zusätzlich auch die Miete, die Nebenkosten und die Heizkosten an den Vermieter. Doch es gibt eine Einschränkgung: die Unterkunftskosten haben angemessen zu sein!

Karenzzeit: hier gilt eine Ausnahme von der Angemessenheit

In den ersten 12 Monaten des Bezugs von Bürgergeld gibt es die Karenzzeit. In diesem Jahr prüft das Jobcenter nicht, ob die Miete angemessen ist. Grund: es steht so im Gesetz. Grund für diese Regelung: die Hilfebedürftigen sollen sich darauf konzentrieren können, möglichst schnell eine neue Arbeit zu finden. Die Suche nach einer neuen Wohnung soll sie hiervon nicht ablenken. Die Wahrscheinlichkeit wieder in Arbeit zu kommen ist in den ersten Monaten der Arbeitslosigkeit am höchsten.

Angemessenheit der Miete in Deutschlands großen Städten

Jedes Jobcenter bestimmt die Obergrenzen bzw. Angemessenheitsgrenzen für die Miete selbst vor dem Hintergrund der örtlichen Gegebenheiten. Die Angemessenheitsgrenzen beziehen sich auf die Kaltmiete und um die kalten Nebenkosten. Die Heizkosten werden zusätzlich gezahlt berücksichtigt. Sie müssen ebbenfalls angemessen sein. Eine Karenzzeit für die Heizkosten gibt es nicht.

Fakt ist somit, dass in den Gemeinden unterschiedliche Summen vom zuständigen Jobcenter für ähnliche Wohnungen gezahlt werden. Ob die Miete angemessen ist, hängt von den örtlichen Preisen, dem örtlichen Mietspiegel, ab. Auch die konkrete Fall, die persönliche Situation der Bürgergeld Bezieher fließt in die Frage der Angemessenheit mit ein. Das Jobcenter muss also immer individuell prüfen.

Wichtig: Wenn man Bürgergeld beantragt, muss die Frage der Angemessenheit der Miete mit dem Jobcenter immer vor Abschluss, also vor Unterzeichnung eines Mietvertrages, geklärt wird.

Nachfolgend nun die Mietobergrenzen bzw. die Angemessenheitsgrenzen in den größten Städten Deutschlands

Bürgergeld: Angemessenheit Miete Berlin

Berlin ist die Hauptstadt und größte Stadt Deutschlands. In der Stadt Berlin leben 3,7 Millionen Menschen im Jahr 2023.

Sieht man sich die Zahlen des Jobcenters Berlin Mitte für die Mietobergrenzen an, so ergibt sich für Bezieher von Bürgergeld folgender Richtwert bzw. ergeben sich folgende Mietobergrenzen (gerundet) :

Tabelle Angemessenheitsgrenzen Miete Berlin

Anzahl PersonenMietobergrenze
1 Person426 Euro
2 Personen515 Euro
3 Personen634 Euro
4 Personen713 Euro
5 Personen 857 Euro
je weitere Personzzgl. 100 Euro

Diese Zahlen sind keine absoluten Zahlen, denn es gibt Zuschläge, falls der Bürgergeld Bezieher von Wohnungslosigkeit bedroht ist.  

Bürgergeld: Angemessenheit Miete Hamburg

In der Stadt Hamburg leben etwa 1,9 Millionen Menschen im Jahr 2023. Für Hamburg ergeben sich folgende Mietobergrenzen für Bürgergeld Bezieher, wenn man der offiziellen Webseite der Hansestadt folgt (Zahlen gerundet):

Tabelle Angemessenheitsgrenze Miete Hamburg

Anzahl PersonenMietobergrenze
1 Person543 Euro
2 Personen659  Euro
3 Personen780   Euro
4 Personen938  Euro
5 Personen1.272 Euro
6 Personen1.443 Euro
je weitere Personzzgl. 180 Euro

Auch in Hamburg gibt es möglicherweise Zuschläge auf die Mietobergrenze, wenn eine besondere Situation beim Bürgergeld Bezieher vorliegt.

Bürgergeld: Angemessenheitsgrenzen Miete  München

München ist die drittgrößte Stadt Deutschlands. Sie ist hinsichtlich der Mietpreise auch die teuerste Stadt in ganz Deutschland. Aus diesem Grunde liegen die Angemessenheitsgrenzen für Miete in München sehr hoch. Nach der offiziellen Internetseite der Stadt München berechnen sich die Mietobergrenzen für Bezieher von Bürgergeld wie folgt:  

Tabelle Angemessenheit Miete München

Anzahl PersonenMietobergrenze
1 Person781 Euro
2 Personen1.005 Euro
3 Personen1.184 Euro
4 Personen1.444 Euro
5 Personen1.784 Euro
6 Personen2.014 Euro
je weitere Personzzgl. 285 Euro

Bürgergeld: Angemessenheitsgrenzen Miete Köln

Die in NRW gelegene Großstadt Köln ist ebenfalls eine Millionenstadt. Nach der offiziellen  Website des Jobcenters Köln sehen die Angemessenheitsgrenzen für Miete wie folgt aus:  

Tabelle Angemessenheit Miete Köln

Anzahl PersonenMietobergrenze
1 Person651 Euro
2 Personen788 Euro
3 Personen939 Euro
4 Personen1.095 Euro
5 Personen1.251 Euro
je weitere Personzzgl. 158 Euro

Bürgergeld: Angemessenheitsgrenzen Miete Frankfurt am Main

Das Jobcenter in Frankfurt am Main hat auf seiner Internetseite ebenfalls die Grenzen der Angemessenheit der Kosten der Unterkunft (KdU), Miete plus kalte Nebenkosten, veröffentlicht.

Im Einzelfall sind auch hier Zuschläge möglich.

Tabelle Angemessenheit Miete Frankfurt am Main

Anzahl PersonenMietobergrenze
1 Person520 Euro
2 Personen640 Euro
3 Personen800 Euro
4 Personen1.010 Euro
5 Personen1.140 Euro
je weitere PersonEinzelfallprüfung

Bürgergeld: Angemessenheitsgrenzen Miete Stuttgart

Selbstverständlich gibt es auch in der Stadt Stuttgart hat ebenfalls Obergrenzen für die Miete, die das Jobcenter übernimmt. Die Zahlen zur Mietobergrenze in Stuttgart sehen nach der offiziellen Webseite der Stadt wie folgt aus:

Tabelle Angemessenheit Miete Stuttgart

Anzahl PersonenMietobergrenze
1 Person566 Euro
2 Personen670 Euro
3 Personen780 Euro
4 Personen923 Euro
5 Personen1.045 Euro
6 Personen1.300 Euro
je weitere Personzzgl. 162 Euro

Bürgergeld: Angemessenheitsgrenzen Miete in Düsseldorf

Die Stadt Düsseldorf hat mehr als eine halbe Million Einwohner und ist die siebtgrößte Stadt in Deutschland. Auf der Internetseite der Stadt können die Mietobergrenzen für Bürgergeld Bezieher und Sozialhilfebezieher eingesehen werden. Nur Mieten bis zu diesen Grenzen gelten als angemessen und werden vom Jobcenter der Stadt Düsseldorf übernommen:

Tabelle Angemessenheit Miete Düsseldorf

Anzahl PersonenMietobergrenze
1 Person528 Euro
2 Personen610 Euro
3 Personen750 Euro
4 Personen969 Euro
5 Personen1.273 Euro
6 Personen1.300 Euro
je weitere Personzzgl. 174 Euro

Bürgergeld: Angemessenheitsgrenzen Miete in Leipzig

Leipzig ist eine Stadt im Osten Deutschlands. Dort sind die Mietobergrenzen hinsichtlich der Angemessenheit der Miete relativ niedrig. Auf der Internetseite der Stadt Leipzig bzw. des Jobcenters Leipzig kann man die Angemessenheitsgrenzen ablesen:

Tabelle Angemessenheit Miete Leipzig

Anzahl PersonenMietobergrenze
1 Person345 Euro
2 Personen450 Euro
3 Personen586 Euro
4 Personen671 Euro
5 Personen753 Euro
je weitere Personzzgl. 79,33Euro

Bürgergeld: Angemessenheitsgrenzen Miete Dortmund

Dortmund ist eine Stadt in NRW und liegt im Ruhrgebiet. Auf der Internetseite des Jobcenters Dortmund findet man die Werte  Angemessenheitsgrenze bei der Miete.

Tabelle Angemessenheit Miete Dortmund

Anzahl PersonenMietobergrenze
1 Person530 Euro
2 Personen650 Euro
3 Personen800 Euro
4 Personen950 Euro
5 Personen1.220 Euro
6 Personen1.300 Euro

Bürgergeld: Angemessenheitsgrenzen Miete in Essen

Essen ist ebenfalls eine Großstadt in NRW. Auf der Webseite der Stadt, die das Jobcenter Essen betreibt, findet man die Mietobergrenzen hinsichtlich der Angemessenheit der Miete für Bezieher von Bürgergeld. Diese Angemessenheitsgrenzen sehen wie folgt aus:  

Tabelle Angemessenheit Miete Essen

Anzahl PersonenMietobergrenze
1 Person435 Euro
2 Personen547 Euro
3 Personen680 Euro
4 Personen819 Euro
5 Personen971 Euro
6 Personen1.068 Euro
je weitere Personzzgl. 84,30 Euro

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